Priesterweihe in Schönstatt

Für eine religiöse Gemeinschaft ist es immer ein besonderes Ereignis, wenn ein Mitbruder nach vielen Jahren am Ziel seines Berufungsweges angekommen ist und vom Bischof durch Handauflegung und Gebet zum Priester geweiht wird. So geschah es auch wieder am Sonntag, den 7. Juli, als unser Diakon Felix Geyer in der Dreifaltigkeitskirche in Schönstatt durch Bischof Dr. Michael Gerber von Fulda das Sakrament der Priesterweihe empfing.

Viele Menschen von nah und fern und aus unterschiedlichen Lebensbereichen und Milieus hatten sich zu diesem Anlass in Schönstatt eingefunden – Angehörige und Freunde des Weihekandidaten, zahlreiche Mitbrüder aus der eigenen Gemeinschaft, Kollegen von der Münchener Universität, in der Felix Geyer wissenschaftlich tätig ist, Mitglieder aus den verschiedenen Schönstattgemeinschaften und vor allem auch viele Jugendliche, mit denen Felix in den zurückliegenden Jahren unterwegs war und zusammengearbeitet hatte. Es war eine bunte, vielfältige Gemeinde, die der Bischof zu Beginn des Weihegottesdienstes auf dem Berg Schönstatt begrüßen konnte.

In einer sehr bewegenden, auch musikalisch sehr schön gestalteten Feier erklärte sich Diakon Felix bereit, Christus nachzufolgen und im priesterlichen Dienst ganz für die Menschen da zu sein. Mit dem Gebet um den Heiligen Geist und der Bitte um die Fürsprache aller Heiligen – währenddessen der Weihekandidat als äußeres Zeichen seiner Bereitschaft und Hingabe ausgestreckt auf dem Boden lag – begann dann die eigentliche Weihehandlung. In einer dichten, gesammelten Atmosphäre, die den Kirchenraum erfüllte, legte der Bischof und danach auch alle anwesenden Priester dem Weihekandidaten schweigend die Hände auf. Mit dem darauf folgenden Weihegebet, das der Bischof sprach und in dem das symbolische Zeichen der Handauflegung ausgedeutet wurde, und mit dem Friedensgruß kam der zentrale Weihevorgang zum Abschluss. Die Bekleidung mit dem priesterlichen Gewand, die Salbung der Hände sowie die Übergabe von Kelch und Hostienschale an den Neupriester rundeten schließlich die ganze Weihezeremonie ab und gingen über in die Gabenbereitung für die Feier der Eucharistie. Am Schluss der Heiligen Messe dankte Pater Felix allen, die ihn auf seinem bisherigen Weg mit Rat und Tat und im Gebet unterstützt haben und allen, die ihn jetzt in diesem entscheidenden Augenblick seines Lebens begleiten, und spendete Ihnen zum ersten Mal seinen Primizsegen.

Anschließend fand das Fest seine Fortsetzung im Vaterhaus auf Berg Sion beim gemeinsamen Mittagessen und Kaffeetrinken und endete mit einem Dank an den Dreifaltigen Gott und die Gottesmutter beim Sionsheiligtum.

Ein Wort über einem ganzen Leben

In der Geschichte vom reichen Fischfang und von der Berufung der ersten Jünger berichtet der Evangelist Lukas von einem Gespräch zwischen Jesus und Simon Petrus (vgl. Lk 5,1-11). Dort heißt es:

Jesus sagte zu Simon: „Fahr hinaus auf den See! Dort werft eure Netze zum Fang aus!“ Simon antwortete ihm: „Meister, wir haben die ganze Nacht gearbeitet und nichts gefangen. Aber auf Dein Wort hin werde ich die Netze auswerfen.“ Das taten sie, und sie fingen eine so große Menge Fische, dass ihre Netze zu reißen drohten.

„Auf Dein Wort hin“ – Diesen Ausspruch hat sich Pater Felix Geyer als Leitwort nicht nur für seine Priesterweihe und Primiz, sondern für sein ganzes priesterliches Leben und Wirken ausgewählt. Nicht im eigenen Namen und aus eigener Kraft, sondern im Auftrag Jesu erfüllt der Priester seine Aufgabe. Er ist sich sehr wohl seiner menschlichen Grenzen und Schwächen bewusst, aber er tut, was er kann, er bringt ein, was er hat, und vertraut dann auf die Macht dessen, der ihn berufen und gesandt hat: „Fahr hinaus auf den See!“ Im Wagnis des Glaubens, im grenzenlosen Vertrauen – Auf SEIN Wort hin! – fährt er hinaus und darf erleben, dass das Wunder geschieht.

„Auf Dein Wort hin“ – Der Primizspruch von Pater Felix ist ein Lebensprogramm. Es gibt Orientierung und Halt. Es schenkt Ruhe und Gelassenheit. Nicht wir müssen alles selber machen. Jesus Christus ist es, der letztendlich den Erfolg garantiert. Das ist eine tröstliche und frohmachende Botschaft, die der Neupriester nicht nur sich selber sagt, sondern uns allen ins Herz legt.

Das Fest geht weiter

Nicht nur in Schönstatt wurde gefeiert am Tag der Priesterweihe, sondern auch eine Woche später bei der Primiz von Pater Felix in seiner Heimatgemeinde in Coburg, wo dieses Ereignis in Verbindung mit dem jährlichen Pfarrfest begangen wurde. Freude pur und große Dankbarkeit für das Geschenk eines Neupriesters waren in der Gemeinde zu spüren. Stundenlang durfte Pater Felix einzelnen Menschen den Primizsegen spenden und darf von nun an ein Leben lang den Segen Gottes vielen Menschen in vielfacher Weise weitervermitteln, damit das Fest schon hier auf Erden weitergehen kann bis zu jenem Fest, das im himmlischen Sion in göttlicher Lebensfülle gefeiert wird und niemals endet.

Theo Breitinger

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1 Kommentar

  • Es tut der Seele gut, die Freude des jungen Paters zu sehen und spüren und die Frage nach der eigenen Freude zu stellen…

    Bahr Jürgen

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