Anregungen für den Marienmonat Mai

Vor ein paar Tagen bat mich unser Provinzial, P. Theo Breitinger, etwas zum Marien-Monat Mai zu schreiben als Dank für Ihre Verbundenheit mit uns Patres. Da fiel mir ein, dass ich voriges Jahr in solch einem Dankesbrief von einem Priesteramtskandidaten einer deutschen Diözese erzählt hatte, der hier im Gästetrakt unseres Anbetungshauses auf Berg Sion einige Exerzitientage verbracht hatte mit dem Ziel, der Gottesmutter Maria näher zu kommen. Was aus ihm geworden ist, ob er seinem Berufungsweg weiter folgt, weiß ich nicht. Aber ich bleibe bei meinem Vorsatz, immer wenn das Glöckchen unseres Heiligtums, auf das ich täglich von meinem Schreibtisch aus schaue, zum „Engel des Herrn“ bzw. zum „Freu Dich, Du Himmelskönigin“ läutet, für ihn zu beten. Er hatte seine Tage hier in einer persönlichen Weihe an Maria mit dem besonderen Vorsatz abgeschlossen, wie sie und mit ihr auf den Ruf Gottes in seinem Leben zu hören. 

Die Pilgerzentrale in Schönstatt hat als Leitwort für dieses Jahr im Hinblick auf die Pandemie und die Entwicklungen in der Kirche und in unserer Gesellschaft formuliert:

„Hoffnung für alle – Maria!“

In einem Begleitschreiben dazu mit der Überschrift: „Sich geistigerweise mit dem Urheiligtum und untereinander verbinden!“ heißt es unter anderem: „Um den langen Atem zu bewahren, braucht es ein inneres Vertrauen in Gottes Güte und Loslassen vom nur eigenen Machen- und Gestalten-Wollen. Wir möchten Ihnen gerne Mut machen und ein Hoffnungszeichen senden. Auch wenn wir uns nicht in gewohnter Weise sehen können, – (Schon im 2. Jahr in Folge sind wegen der Pandemie keine Wallfahrtsgruppen hierher nach Schönstatt möglich.) – können wir doch ein Gefühl entwickeln und uns bewahren, zusammenzugehören und auf einem gemeinsamen Weg zu sein. Wir glauben, dass Gottes Vorsehung uns auch in dieser Zeit führt, und dass die Gottesmutter Maria allen nahe bleibt. Wer immer wieder die Gottesmutter hier in Schönstatt besucht hat, darf sicher sein, dass sie jetzt umgekehrt gerne bei ihm zuhause einkehrt. Viele haben ein Hausheiligtum eingerichtet oder ein Bild der Gottesmutter und ein Kreuz bei sich zuhause. Schon die ersten Schönstätter hatten sich im 1. Weltkrieg trotz aller Unannehmlichkeiten geistigerweise mit dem Heiligtum und mit ihren anderen Weggefährten verbunden. Man schaut das Bild der Gottesmutter an und stellt sich vor, wie man bei ihr im Heiligtum ist. Das hilft, im eigenen Herzen den Ort zu finden, an dem Gott und die Gottesmutter da sind. So können wir uns auch heute im Gebet miteinander verbinden und verbunden wissen. Wir beten hier für Sie und Ihre Anliegen und danken Ihnen für Ihr Gebet in Verbindung mit dem Heiligtum.“

Das tun auch wir Patres in unserem täglichen sogenannten „Gemeinschaftsgebet“, an die Gottesmutter gerichtet, mit den Worten von Pater Kentenich, die er im KZ Dachau formuliert hat: „Erflehe allen Gottes reichen Segen, die sich zu unserem Wohle müh’n und regen, schenk ihnen auf dem harten Lebenspfad in hohem Maße Deine Lieb‘ und Gnad‘.“

 

Anregungen für den Marienmonat Mai

Da dürfen wir uns auch in Erinnerung rufen, was von Papst Franziskus erzählt wird: Ein ihm vertrauter Priester stellte ihm in einer Privataudienz die Frage: „Was bedeutet Ihnen Maria?“ Der Papst hätte erst einmal geschwiegen und dann gesagt: „Meine Antwort muss dogmatisch richtig verstanden werden: Sie bedeutet mir alles!“

Und in der Audienz zum hundertjährigen Gründungsjubiläum Schönstatts im Jahr 2014 bekannte er, dass er jeden Morgen beim Aufstehen zuerst einmal das Bild der Gottesmutter von Schönstatt grüßt und berührt, das er auf seinem Nachttischchen stehen hat.

Wir dürfen der Gottesmutter gegenüber all das tun, was wir auch sonst Gott gegenüber tun, wenn wir mit ihr in Verbindung bleiben wollen:

  1. Sie in ihrem Bild oder geistigerweise anschauen!
  2. Täglich mit ihr sprechen!
  3. Ihr immer wieder kleine Opfer bringen!

Wir könnten noch hinzufügen: Immer wieder etwas über sie lesen!

So wollen auch wir älteren Patres hier auf Berg Sion jetzt im Marienmonat Mai jeden Tag bei einer der Mahlzeiten etwas über Maria lesen und hören. Außerdem steht in unserer Hauskapelle ein Krug, in den man kleine Zettel legen kann, worauf man schreibt, was man der Gottesmutter zuliebe getan hat – sogenannte „Maienblüten“, wie sie Josef Engling aus der 1. Gründergeneration Schönstatts während seines Soldatendienstes im 1. Weltkrieg genannt und praktiziert hat.

Etwas, worüber auch Sie sich bestimmt gerne mit uns freuen werden: Am Muttertag, Sonntag, dem 9. Mai, werden zwei Mitbrüder von uns in der Pilgerkirche vom Trierer Bischof Dr. Stephan Ackermann geweiht – der eine zum Diakon, der andere zum Priester. Am Ende der Liturgie werden beide sich und ihre Zukunft mit persönlichen Worten der Gottesmutter anvertrauen. Das dürfen wir mitvollziehen auf unsere je persönliche Weise.

So grüßen wir Sie vom Berg Sion aus und erbitten Ihnen für diesen Mai-Monat viel Segen und gute Erfahrungen im Kontakt mit der Gottesmutter Maria – und in diesem Jahr besonders auch auf die Fürbitte des Hl. Josef.

Ihr

P. Peter Nöthen

 

Zum Schluss noch eine kleine Geschichte zum Schmunzeln, die gut in die „österliche Zeit“ passt: Die kleine Julia wurde von den Eltern zum ersten Mal in eine heilige Messe mitgenommen. Nachher wurde sie gefragt, was ihr denn besonders gefallen habe. Ihre Antwort: „Dass immer wieder ‚Hallo Julia‘ gesungen wurde!


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